Ludwig Tieck

* 31.05.1773 in Berlin; ✝ 28.04.1853 in Berlin

Schriftsteller, Gelehrter, Übersetzer

Kurzbiographie

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Nachdem Ludwig Tieck bereits im Kindesalter mit Aufführungen von Shakespeares Werken im Berliner Nationaltheater in Berührung gekommen war, setzte er sich in seinen Göttinger Universitätsjahren (1792-1794) wohl erstmals intensiv mit der englischen Dramatik auseinander, was unter anderem an der hervorragenden Ausstattung der Universitätsbibliothek gelegen haben mag. So schrieb Tieck am 30. November 1792 an Wackenroder: „Ich lebe und webe jetzt im Shakespeare, ich habe ihn noch nie so fleißig als itzt studiert, in acht Tagen habe ich mir den ganzen Sturm abgeschrieben, und trage nun eine Menge Lesarten und Bemerkungen zusammen“ (Wackenroder: Werke und Briefe. 2 Bde. Hg. v. Friedrich von der Leyen. Jena, 1910. S. 113). 1799 traf Ludwig Tieck in Jena auf eine Gruppe frühromantischer Schriftsteller, darunter Novalis, August Wilhelm und Friedrich von Schlegel. Tieck war schon zu dieser Zeit als Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber sehr aktiv.

Das Hauptwerk seiner Shakespeare-Studien war sein Beitrag zur Gesamtausgabe von Shakespeares Werken, die August Wilhelm von Schlegel bereits einige Jahre vorher begonnen hatte. 1833 fertiggestellt, entwickelte sich dieses Ausgabe rasch zum Standardwerk der deutschen Shakespeareübersetzung. Tieck kümmerte sich jedoch hauptsächlich um die Erläuterungen, die eigentlichen Übersetzungen stammen von Tiecks Tochter Dorothea, dem Grafen Baudissin oder weiterhin von Schlegel. Dies betrifft auch die von Dorothea Tieck erstellten Sonett-Übersetzungen der Vorschule (1823-1829) und die Übertagungen weitestgehend apokrypher Shakespeare-Werke, da Vier Schauspiele von Shakespeare (1836) ebenfalls unter Beteiligung von Baudissin entstand. Zudem veröffentlichte Tieck eine Reihe von in späteren Gesamtausgaben aufgenommenen einzelnen Abhandlungen zu Shakespeare, sein geplantes Großwerk über ihn blieb jedoch unvollendet. Eine große Rolle spielt Shakespeare auch in dem 1789 verfassten Dramenfragment „Sommernacht“ und in der späteren Novelle Dichterleben (1826-1831).

König Friedrich Wilhelm IV. berief Tieck 1841 nach Berlin, wo er dem Generalintendanten der Königlichen Schauspiele bei der Inszenierung von griechischen Tragödien sowie den Werken Shakespeares behilflich sein sollte. Tieck übernahm die Dramaturgie an den Königlichen Theatern und arbeitete bis zu seinem Tod 1853 beflissen an der Herausgabe von klassischer Literatur sowie dem Verfassen von Vorworten zu den Werken verschiedenster Dichter.

Übersetzungen

Abhandlungen

Literatur

Primärliteratur

Sekundärliteratur

Albumseiten mit dieser Person

Zitier- und Lizenzhinweis

Tieck, Ludwig, in: Das Digitale Shakespeare Memorial Album. Herausgegeben von Christa Jansohn. URI: http://www.shakespearealbum.de/uri/gnd/12989432X. (Zugriff am 19.03.2024)

Dieser Text steht unter folgender Lizenz: CC BY-ND 3.0 DE. Wiedergabe der Albumdigitalisate mit freundlicher Genehmigung der Library of Birmingham.

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