Ludwig Herrig
* 12.05.1816 in Braunschweig; ✝ 17.01.1889 in Berlin
Pädagoge, Neuphilologe
Kurzbiographie
Herrig gilt als Wegbereiter der Neuphilologie in Deutschland. Nach seinem Abitur studierte er bis 1837 lutherische Theologie und klassische Philologie in Halle und Göttingen, wo er 1838 promoviert wurde. Sein Hauptinteresse galt jedoch den modernen Fremdsprachen und ihrer Literatur. Nach Lehrtätigkeit in Braunschweig unterrichtete Herrig von 1841 bis 1851 in Elberfeld, anschließend überwiegend als mit dem Professortitel ausgestatteter Gymnasiallehrer und Studiendirektor der Königlichen Kadettenanstalt in Berlin.
Bereits 1846 gründete er die noch heute bestehende Zeitschrift Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Herrig setzte sich zudem für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den modernen Fremdsprachen und die Professionalisierung ihres Unterrichtens ein. So prägte er viele Jahre die im Jahr 1857 von ihm gegründete „Berliner Gesellschaft für das Studium der Neueren Sprachen und Literaturen“ („Herrigsche Gesellschaft“). Von 1860 bis 1878 leitete Herrig das von ihm etablierte „Berliner Seminar für die Lehrer der neueren Sprachen“. Herrig war überzeugter Freimaurer und informierte in seiner englischsprachigen Zeitschrift North German Correspondent ab 1869 zweimal wöchentlich über das aktuelle Geschehen in Deutschland.
Abhandlungen
- The British classical authors. Select Specimens of the National Literature of England from G. Chaucer to the Present Time, Poetry and Prose. Braunschweig, 1850. Bis 1889 in zahlreichen eigenen Überarbeitungen erschienen, später in vollständiger Neubearbeitung als British and American Classical Poems. Braunschweig, 1966.
- Macbeth (= Sammlung englischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen, 1). Berlin, 1853.
- The Merchant of Venice (= Sammlung englischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen, 5). Berlin, 1854.
Literatur
Primärliteratur
- The American classical authors. Select Specimens of the Anglo-American Literature; Preceded by an Introductory Essay on its Origin and Progress; with Biographical and Critical Sketches. Braunschweig, 1854.
- La France littéraire. Braunschweig, 1856.
Sekundärliteratur
- Heitmann, Klaus: „Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen“, Romanische Forschungen, 100:1 (1988). S. 4-10.
- Scheler, Manfred: „Zum hundertsten Todestag Ludwig Herrigs“, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, 226:1 (1989). S. 83-85.
- Schmidt, I.: „Friedrich Christian Ludwig Herrig, Nekrolog“, Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen, 82 (1889). S. I-XXIV. Nachgedruckt in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), 50 (1905). S. 243-248.
Albumseiten mit dieser Person
Zitier- und Lizenzhinweis
Herrig, Ludwig, in: Das Digitale Shakespeare Memorial Album. Herausgegeben von Christa Jansohn. URI: http://www.shakespearealbum.de/uri/gnd/11674569X. (Zugriff am 04.11.2024)
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