Wilhelm Karl Gottfried Taubert
* 23.03.1811 in Berlin; ✝ 07.01.1891 in Berlin
Pianist, Komponist
Kurzbiographie
Wilhelm Taubert lernte während seines Studiums in Berlin bei Ludwig Berger das Klavierspiel und bei Bernhard Klein das Komponieren. Schon im Alter von 20 Jahren wurde ihm die Leitung der Berliner Hofkonzerte übertragen, die er unter vier preußischen Königen bis ins hohe Alter behielt. 1841 berief man ihn als Musikdirektor an die Königliche Oper, 1845 wurde er zum Hofkapellmeister derselben ernannt.
Schon immer verehrte Wilhelm Taubert die Komponisten der Wiener Klassik (Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven) sehr und ihm ist es zu verdanken, dass diese im musikalisch eher konservativen Berlin überhaupt aufgeführt wurden. Ab 1865 unterrichtete Wilhelm Taubert an der Akademie der Künste – schon seit 1834 war er dort Mitglied – und einige Jahre später wurde er zum Vorsitzenden gewählt; eine besondere Ehre, denn noch nie zuvor hatte ein Musiker den Vorsitz der Akademie der Künste inne. 1870 verließ Taubert auf Grund seiner Pensionierung die Königliche Oper in Berlin und zog sich ins Privatleben zurück.
Wilhelm Taubert hatte sich Zeit seines Lebens in allen Bereichen der Musik versucht: von der Oper bis hin zum einfachen Klavierstück, vom Streichquartett zum Kinderlied. Insgesamt komponierte Wilhelm Taubert neben zahlreichen kleineren Werken sechs Opern und sechs Bühnenmusikstücke.
Shakespeare-Vertonungen
- Othello. Ouvertüre nach Shakespeare [UA 1831 in Berlin].
- Macbeth, op. 133. Oper in 5 Akten. Friedrich Hartwig Eggers nach Shakespeare [UA Berlin, Königliches Opernhaus, 16.11.1857).
- Der Sturm, op. 134 [UA München, Königliches Hof- und Nationaltheater, 28.11.1855).
- Gesänge aus Shakspeare’s Was ihr wollt. Kaufmann von Venedig. Wie es euch gefällt. Sommernachtstraum. Der Liebe Müh‘ umsonst, op. 33. Lieder für Sopran oder Alt mit Klavierbegleitung [ca. 1860].
- Lied aus Heinrich VIII in 7 Lieder, op. 174, Nr. 1. Lied für Solostimme und Klavier [1864].
- Titania, op. 147. Komposition für Solo-Klavier. Nach A Midsummer Night‘s Dream [1865].
- Cesario, op. 188. Oper in 3 Akten. Nach Twelfth Night [UA Berlin, Königliches Theater, <br />13.11.1874].
Literatur
Primärliteratur
- Eitner, Robert: „Taubert, Wilhelm“. In: Allgemeine Deutsche Biographie, 37 (1894). S. 430-433 [Onlinefassung]. Url: http://www.deutschebiographie.de/pnd11723589X.html?anchor=adb.
- Gooch/Thatcher: Vol. I, 1543, 5187, 6480, 6620, Vol. II, 7296, 8640, 10565, 10723, 11971, Vol. III, 15304, 17417, 17645, 18026.
- Neumann, William/von Lenz, Wilhelm: Carl Wilhelm Taubert, Ferdinand Hiller: Biographien (= Die Komponisten der neueren Zeit, 43). Kassel, 1857.
Albumseiten mit dieser Person
Zitier- und Lizenzhinweis
Taubert, Wilhelm Karl Gottfried, in: Das Digitale Shakespeare Memorial Album. Herausgegeben von Christa Jansohn. URI: http://www.shakespearealbum.de/uri/gnd/11723589X. (Zugriff am 04.11.2024)
Dieser Text steht unter folgender Lizenz: CC BY-ND 3.0 DE. Wiedergabe der Albumdigitalisate mit freundlicher Genehmigung der Library of Birmingham.